Aquarien - Fische sind keine schwimmenden Deko-Objekte!

"Zierfische" gehören zu den beliebtesten "Haus"tieren in Deutschland. Hierbei unterscheidet man ganz grundlegend zwischen Salzwasser- und Süßwasserfischen. Im Folgenden möchten wir auf die Herkunft der verschiedenen Fische eingehen und die Frage klären, ob das Halten von Fischen in Aquarien artgerecht ist.

🐠 Salzwasserfische:

Schätzungen zufolge sind 95–99 Prozent der Salzwasserfische in Zoohandlungen Wildfänge. Das bedeutet, sie wurden in den Ländern, in denen sie in der Natur vorkommen, gefangen und dann um die halbe Welt nach Deutschland verschickt. Hierbei gibt es zwei große Probleme. Zum einen wird durch Wildfang die natürliche Population geschwächt bzw. dezimiert und so das Artensterben weiter vorangetrieben. Ein Beispiel hierfür ist der Banggai-Kardinalbarsch. Dieser wurde bereits 2007 auf die Rote Liste für gefährdete Arten gesetzt. Trotzdem wird geschätzt, dass jährlich 700.000 bis 900.000 Tiere zu „Zierfisch“-Großhändlern nach Europa, Nordamerika und Ostasien verkauft werden. Zum anderen sterben bis zu 80 Prozent der Tiere bereits während des Transports in die Zoohandlungs-Aquarien. Das liegt daran, dass die empfindlichen Tiere unter sehr schlechten Bedingungen transportiert werden. Teilweise werden die Tiere ohne Nahrung in einer Plastikflasche gehalten. Um gesund zu bleiben, würde jeder Fisch mindestens 9,5 Liter fließendes Wasser benötigen.

🐟 Süßwasserfische:

Bis zu 90 Prozent der Süßwasserfische stammen aus professionellen Zuchtanlagen, wo sie unter grausamen Bedingungen gezüchtet werden. Auch für den "Verzehr"fisch-Sektor leiden zahllose Wassertiere in großen Zuchtanlagen - sogenannten Aquakulturen: https://www.facebook.com/photo.php?fbid=455199319984961&set=pb.100064846891852.-2207520000.&type=3. Meistens schwimmen die Tiere in solchen Anlagen den ganzen Tag im Kreis, da es für natürliche Schwimmmuster keinen Platz gibt. Außerdem werden aufgrund von zu vielen Fischen auf engstem Raum viele Medikamente eingesetzt, um das Ausbreiten von Krankheiten zu vermeiden. Gestorbene Fische werden oftmals einfach in den Becken gelassen.

❓ Zum Schluss kommen wir noch zu der Frage, ob das Halten von Fischen in Aquarien artgerecht ist. Die Größe der Aquarien ist oftmals viel zu knapp bemessen, was daran liegt, dass die gesetzlichen Mindestanforderungen zu gering sind und dass es bei der Beratung im Zoohandel meist an der nötigen Fach-Kompetenz mangelt. Tiere, die in der Natur mehrere Kilometer am Tag zurücklegen, müssen in einem kleinen Glaskasten im Kreis schwimmen. Zudem werden teilweise Fischarten völlig unterschiedlicher Herkunft und Habitats-Ansprüche in Aquarien miteinander "vergesellschaftet". Dies stellt ein großes Problem für die einzelnen Fischarten dar, da die Tiere alle unterschiedliche Anforderungen an das Wasser haben, beispielsweise im Hinblick auf den pH-Wert oder die Temperatur. Das führt dazu, dass die meisten Fische nicht ansatzweise so alt werden wie in der Natur. Zudem sollte nicht vergessen werden, dass Fische fühlende Lebewesen sind. Sie sind intelligent und verfügen über ein komplexes Nervensystem und fühlen somit auch Schmerz. Nur weil wir sie nicht hören, heißt das nicht, dass sie keine Schmerzen fühlen.

❗ Zusammenfassend lässt sich sagen, dass mit der Aquariumhaltung viele negative und tierquälerische Aspekte einhergehen. Egal ob Salzwasser- oder Süßwasser-Aquarium: es entsteht immer großes Tierleid. Das Halten von Fischen in einem Aquarium kann daher niemals artgerecht sein.

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Quellen:

Wissen Sie, woher Ihre Aquarienfische kommen? (nationalgeographic.com)

Lebende Rifffische mit physiologischen Anzeichen einer Zyanidvergiftung werden in der EU-Meerwasseraquarienindustrie immer noch gehandelt| Wissenschaftliche Berichte (nature.com)

Aquarienfische: Alle Infos zu ihrer Haltung als „Haustiere“ (peta.de)

Die beliebtesten Haustiere Deutschlands: Diese 10 Tiere lieben alle (infranken.de)

Wayback Machine (archive.org)